Donnerstag, 24. Januar 2008

Afghanischer Journalistikstudent zum Tode verurteilt

Ein 23-jähriger Journalistikstudent soll in Afghanistan sterben, weil er einen islamkritischen Text aus dem Internet heruntergeladen und verteilt hat. Ein Gericht in der nordafghanischen Provinz Balch verurteilte Sayed Parvez Kambakhsh wegen Blasphemie zum Tode. Die afghanische Polizei hatte ihn festgenommen, nachdem er via Flugblatt einen Artikel an seiner Universität verteilt hatte, in dem der Umgang des Propheten Mohammeds mit den Rechten der Frauen kritisiert wurde. Der 23-Jährige habe den Islam beleidigt und Koranverse falsch ausgelegt, urteilten die Richter.

Rechtsbeistand durch einen Anwalt erhielt er in dem Gerichtsverfahren nach Informationen der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF) nicht. Die IJF hat den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai aufgefordert, schnellstmöglich gegen dieses Urteil einzuschreiten. Außerdem plant sie, die Verteidigung Kambakhshs in einem Berufungsverfahren zu unterstützen.

Karikaturenabdruck bringt drei Jahre Haft

Nur weil er die umstrittenen Mohammed-Karikaturen aus der dänischen Zeitung Jyllands Posten abgedruckt hat, muss ein weißrussischer Journalist für drei Jahre ins Gefängnis. Alexander Sdwischkow, stellvertretender Chefrdakteur der Zeitung Sgoda, habe mit der Veröffentlichung religiösen Hass geschürt, begründeten die Richter in der weißrusssischen Hauptstadt Minsk ihr Urteil. Bereits im März 2006 war die der Opposition nahestehende Zeitung Sgoda geschlossen worden. Ende 2007 wurde Sdwischkow verhaftet.

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